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Haubenthaler Fels – 5

18.05. 2017, Haubenthaler Fels (Ostwand, freistehend)

Das Wetter erlaubt keinen Ruhetag nach meinem gestrigen Besuch in Gimmeldingen und meine Zeit ist etwas knapper also sonst, von daher keine Experimente und nochmals an den Haubenthaler Fels. Auf der Agenda: „Auf des Messers Schneide“ (7) und „Direktes Messer“ (7+).

Es wurde „nur“ die erste der beiden Routen, jedoch ist das kein Beinbruch. Ich schaute mir die Route auf ein Neues kurz an und startete dann mehrere Versuche, jedesmal kam ich an der Kante im angepumpten Zustand nicht weiter. Als Lösung hatte ich mir einen langen Zug an die glatte Kante zurecht gelegt, der isoliert auch sehr gängig war, aber von vorn sich als zu hart erwies. Also ging ich nochmals in mich, spielte an der Kante mit diversen Bewegungen und fand eine deutliche einfachere Variante. Damit war der Rotpunkt kein Problem mehr. Die Tour ist super. Zunächst leicht überhängend führt eine Traverse zum dynamischen Schlüsselzug. Danach folgt das Turnen an der luftigen, ausgesetzten Kante und abschließend geht es recht leicht bis zum Umlenker. Technisch anspruchsvoll, sehr vielseitig und kein einfacher 7er.

Für das „Direkte Messer“ war leider keine Zeit mehr, die Kraft wäre wahrscheinlich ebenfalls nicht mehr ausreichend gewesen. In der Galerie sind zusätzlich noch Fotos vom „Goldener Oktober“, in dieser Route hatte ich mir vorige Woche meinen Fingernagel eingerissen. Beide Touren stehen auf meiner To-Do Liste, aber nun nehme ich zunächst vorläufigen Abschied vom Haubenthaler Fels. Abwechslung tut gut.

Alle 3 Touren sind hart für den angegebenen Schwierigkeitsgrad, z.T. gefährlich. Gerade für die Messer-Routen empfehle ich zunächst das Toprope. Ob man das Vorstiegsrisiko beim „Direkten Messer“ überhaupt eingehen muss, ist eine Frage, die sich jeder selbst gut überlegen sollte. Ich würde es nicht tun.

** Auf des Messers Schneide 7 rotpunkt (solo-toprope) sehr technisch und vielseitig, super
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Haubenthaler Fels – 3/4

10.05./15.05. 2017, Haubenthaler Fels (Ostwand, freistehend)

Jaaaaaa! Mit dem Haubentaucher (8) am Haubenthaler Fels konnte ich meine bisher schwerste Route punkten. Nachdem es bei kühleren Temperaturen vor meiner Frankenjura-Tour sehr gut lief, war zunächst einmal alles besch… und dann einfach nur noch genial.

Am 10.05. kam ich guter Dinge am Fels an, jedoch spielte einerseits der Kopf nicht voll mit und andererseits kam ich überhaupt nicht in die Schlüsselzüge rein und konnte diese nicht klettern. Eine frustrierende Abwärtsspirale, nix ging und zu allem Überfluss riss ich mir auch noch den Fingernagel meines linken Mittelfingers ordentlich ein. Sachen packen, abdampfen, Frust pur.

Glücklicherweise heilte der Nagel unerwartet schnell und ich versuchte das Negative ins Positive zu wenden. Bereits am Wochenende begann ich mich mental zu motivieren, nach vorne zu denken, zu sehen, wie ich die Züge erfolgreich klettere. Mir war ebenfalls klar, dass ich mich gut aufwärmen müsste, um genügend Fingerkraft für die Passagen zur Verfügung zu haben. Das alles gelang!

Voll fokussiert, alles ausblendend, gab ich 100% in beiden Bouldern und konnte die Route rotpunkten. Sowohl körperlich, technisch, taktisch als auch mental meine bisher größte Herausforderung. Freude pur!

Meine bisherigen Routen im 8. Grad waren eher Einzelstellen-lastig. Zumindest gab es nur eine schwere Passage, meist im Vorder- bis Mittelteil. Beim Haubentaucher ist das anders. Hier warten eben zwei harte, lange Boulder. Mehrere Züge am Limit, die nacheinander funktionieren müssen bis zum Schlussgriff, alles gelingt nur mit absoluter Überzeugung. Damit habe ich für mich persönlich ein neues Level erreicht, was mich sehr erfreut und stolz macht.

** Auf des Messers Schneide 7 ausgecheckt, rotpunkt offen
** Direktes Messer 7+ kurz angeschaut, hart
** Haubentaucher 8 rotpunkt (solo-toprope) vielseitig, 2 fordernde, lange Boulder
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Haubenthaler Fels – 1/2

21.04./24.04. 2017, Haubenthaler Fels (Ostwand, freistehend)

Zurück in der Pfalz, meine Wahl fiel diesmal auf den Haubenthaler Fels. Er bietet einerseits eine Ostwand mit wärmender Sonne am Vormittag und andererseits die Route „Haubentaucher“ (8), an der ich mich versuchen wollte.

Zunächst erschien mir auf ein Neues alles nahezu unmöglich, eine Route an meinem Limit eben. Also dran bleiben und reinhängen. Mit Erfolg, denn bereits am ersten Tag konnte ich alle Einzelzüge klettern. Super, ich hatte das Gefühl, daß die Route drin ist! Jedoch stand da noch ein riesengroßes Fragezeichen, ob ich es schaffe, alles zu verbinden und ob meine Kraft schlussendlich ausreichend sein würde.

Heute somit wieder an den Fels, die Route eingehängt und los ging es. Die Route geklettert, nur mit dem Schönheitsfehler, daß ich vergessen hatte mein Solo-Toprope an einer Stelle auszuhängen und ich mich somit blockierte. Also noch einmal. Wieder durchgeklettert, nur mit dem erneuten Schönheitsfehler eines Trittausbruchs dazwischen. Im dritten Versuch, ging in der Crux dann leider nix mehr. So ist der Sport. Aber die Tour ist drin und ich denke unter normalen Umständen sollte der Rotpunkt beim nächsten Felsbesuch funktionieren. Yes!

Die Route ist richtig gut, zwischen ersten und zweiten Ring benötigt Ihr einen oder zwei Cams (0.3/0.4), ansonsten mit Ringen perfekt gesichert. Eine nette Einstiegsplatte führt zum überhängenden, athletischen Mittelteil. Wunderschöner Hook und Schnapper inklusive. Die Crux folgt oben auf dem Weg zum Umlenker. Senkrecht, kleingriffig und leistig. Sehr fingerkraftlastig. Ein toller Boulder mit weitem Abschlusszug. Zusammengefasst: zwei lange, sehr fordernde, stylische Boulder mit einer guten Rastposition dazwischen.

Nach meinen Schönheitsfehlern lag es nahe, zum Tagesabschluss noch die Nachbarroute „Schönheitsfehler“ (7) zu klettern. Dies gelang mir per Onsight. Eine lohnende Tour, mit interessanter Einstiegsplatte und nicht einfachem Übergang in den athletischen Wandteil. Dort geht es großgriffig an Wabenhenkeln zum Umlenker, schön. Cams und Schlingen für den Vorstieg mitnehmen, das Legen und Finden sehr guter Placements scheint mir nicht so trivial zu sein. Fallen solltet ihr vermeiden, da der Sturzraum eher suboptimal ist. Keine Tour für Pfalzneulinge.

* Schönheitsfehler 7 onsight (solo-toprope) schöne Platte, athletischer Wabenteil
** Haubentaucher 8 vielseitig, 2 fordernde, lange Boulder
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Frohndellpfeiler – 1

30.9. 2016, Frohndellpfeiler (Süd-Ost Wand, nur unten Baumschatten)

Zum Abschluss des Septembers lockte mich der Frohndellpfeiler. „Spidermove“ (7+) war angesagt. Was eine schöne Route! Feinste technisch-elegante Kletterei. Ein Genuss. Zum ersten Ring im Zweifel zusätzlich absichern, ist jedoch sehr einfach. Ansonsten reicht ein Cam 2.0 für den Ausstieg, der wulstig und flechtig daherkommt und dadurch einen krönenden Abschluss leider verwehrt. Der Mittelteil mit den Waben, Kieseln, Löchern und Leisten macht jedoch alles wieder wett. Es gibt sogar ein Video einer Begehung.

Direkt rechts daneben liegt mit „Bohr do“ (7+) eine weitere besonders lohnende Tour. Am besten den 1. Ring per Clipstick einhängen oder über den Riss zu Spidermove absichern. Denn davor und darüber lauert eine harte, fordernde Kieselplatte und damit die Schlüsselstelle. Richtig gut. Herrliches Kieseltreten und -halten. Im oberen Teil wird es athletisch mit zwei kleinen Dächlein. Den ein oder anderen Cam bereithalten.

Hingehen und Spaß haben Leute. Die geneigten bis senkrechten, sehr abwechslungsreichen Klettereien machen richtig Laune!

** Bohr do 7+ rotpunkt (solo-toprope) starke, harte Einstiegsplatte, athletischer Oberteil
*** Spidermove 7+ rotpunkt (solo-toprope) traumhafte Kiesel-, Waben- und Lochkletterei