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Jungturm – 5

24.4. 2019, Jungturm (Süd-Ost-Wand)

Da ich gestern schon klettern war, wollte ich nach hin- und herüberlegen ein paar Versuche in der „Negativen Verlängerung“ wagen.

Zitat vom letzten Besuch:
„Die “Negative Verlängerung” ist ein super Lochboulder, die Crux ist ein weiter, harter Einzelzug. Dieser sollte für Leute über 1,85m deutlich leichter ausfallen. Mir fehlten heute so 3-4cm, da meine rechte Hand nicht mehr “Höhenblockierung” her gab. Da gingen die Fingerchen auf. Es ist zwar ein Riesengriff, dieser wird jedoch immer schlechter je mehr man nach oben rausschieben muss. Nach 2-3 Versuchen bin ich weiter, mir war einfach zu kalt und der Erfolg war fraglich.“

Heute folgte zunächst die technische Feinabstimmung. Diese war nötig, da ich diesen Einzelzug als sehr hart empfinde. Anschließend konnte ich die Schlüsselstelle ausgeruht vom Ring her gut bewerkstelligen. Bei den Versuchen für den Durchstieg war es jeweils sehr knapp, es fehlte jedoch der entscheidende Zentimeter. Alles gut, in Form bin ich keinesfalls und ein Fortschritt war deutlich da. Irgendwann passt es.

** Negative Verlängerung 8-/8 offen super Lochboulder, harter Einzelzug
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Fensterfels / Bind. Turm – 4

22.02. 2019, Fensterfels (Ostseite), freistehend

Heute eine kurze Unterbrechung des Winter-Traumwetters. Dem Klettern tut dies keinen Abbruch.
„Strohfeuer“ präsentierte sich arg brüchig und sandig. Beide Touren haben jeweils durchaus mal längere Ringabstände. Aufpassen. Gerade in „Strohfeuer“ empfinde ich dies als unangenehm, da die Felsqualität nicht berauschend ist und die Wegfindung seinen Anspruch hat.

Strohfeuer / Schlüsselloch

Bekannte Routen
** Strohfeuer 7- technisch, kleingriffig, anhaltend
** Schlüsselloch 7 technisch, kleingriffig, fordernd
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Jungturm – 4

23.10. 2018, Jungturm (Süd-Ost-Wand)

Herbstwetter an der Grenze. Zwischen 5 und 10 Grad, dazu ein kräftiger Wind am Fels. Gerade früh am Morgen war das doch zu kalt, was recht gefühllose Füße und Hände nach sich zog.

Nachdem ich frierend über den „Kirschnerweg“ mir das Seil in den „Zwergenschreck“ samt Zustiegsvariante „Negative Verlängerung“ gehängt hatte, konnte es losgehen. Etwas tricky ist der Einstieg über die Verschneidung, aber nicht schwer (6-). Die „Negative Verlängerung“ ist ein super Lochboulder, die Crux ist ein weiter, harter Einzelzug. Dieser sollte für Leute über 1,85m deutlich leichter ausfallen. Mir fehlten heute so 3-4cm, da meine rechte Hand nicht mehr „Höhenblockierung“ her gab. Da gingen die Fingerchen auf. Es ist zwar ein Riesengriff, dieser wird jedoch immer schlechter je mehr man nach oben rausschieben muss. Nach 2-3 Versuchen bin ich weiter, mir war einfach zu kalt und der Erfolg war fraglich.

Der „Zwergenschreck“ ist eine lange, technische und homogene Route. Überwiegend klettert man an Leisten und Löchern. Feines Ding und mit ergänzenden Cams bestens gesichert. Man muss sich zwar etwas strecken, einen Zwergentod sollte es jedoch nicht geben.

Die „Südwand“ ist ein breiter, relativ kraftvoll zu kletternder Riss. Große Cams einpacken. Sehr schön.

** Südwand 6 onsight (solo-toprope) kraftvoller, breiter Riss
** Zwergenschreck 7 onsight (solo-toprope) homogene, techn. Kletterei
** Negative Verlängerung 8-/8 offen super Lochboulder, harter Einzelzug
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Münzfels – 3

10.10. 2018, Münzfels (Süd-Ost)

Entgegen dem sonstigen kaiserlichen Herbstwetter war es heute am Münzfels sehr windig und nebelig. Kletterbedingungn trotzdem nahezu perfekt.

Zunächst hängte ich das Seil, so dachte ich zumindest, in „Landau Calling“ ein. Laut Kletterführer eine 8-, laut Pfälzer Kletterer und was ich so gesehen habe wohl eher eine 8. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass „Direkt Verbunden“ (9-) und „Landau Calling“ im Kletterführer vertauscht sind – man kann sich also vorstellen, dass recht wenig ging und meine Motivation ziemlich in den Keller sackte. Also Route wechseln und Neuaufbau.

Am Einfachsten war der Wechsel zu „Entfruster“ und alles wurde besser. Eine wirklich gute, runde Tour. Unten technisch interessant und schwieriger als man zunächst vermutet. Dazu gesellt sich ein einfacher erster kleiner Henkelüberhang. Es folgt die Schlüsselstelle der Route im senkrechten Wandteil. Hier habe ich meinen Onsight verdaddelt. Um 7+ zu klettern gibts einen ziemlichen Längenzug, ging sich gerade so bei mir aus. Anschließend folgt zum Abschluss ein pumpender Henkel-Sloper-Überhang. Am besten gut ausgeruht reingehen, so dass man den Ring sauber clippen kann. Ein Sturz hier könnte sonst weh tun, da man sich sowohl seitlich als auch von der Tiefe her sehr versetzt zum letzten Ring befindet. Unschön.

Am Ende kletterte ich noch den „Ostwandriss“. Für den Vorstieg genügend mobile Sicherungen mitnehmen, wobei man diese Route nicht klettern muss. Bis zum Rissüberhang ist es relativ einfach und brüchig. Dieser ist dann richtig heftig. Der Ring sitzt sehr komisch aus meiner Sicht, um ihn von unten clippen zu können. Mit klemmen komme ich hier nicht weit. Nachdem ich mir alles angeschaut hatte, fand ich eine sehr bouldrige Lösung mittels über rechten Hook schieben. Interessante Stelle, mehr jedoch auch nicht. Der Weiterweg ab dem Durchgang vom Normalweg ist Genuss und schön.

Ostwandriss 7 rotpunkt (solo-toprope) heftiger Rissüberhang, oben Genuss
** Entfruster 7+ rotpunkt (solo-toprope) abwechslungsreiche, gute Tour
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Jungturm – 2/3

17.09./26.09. 2018, Jungturm (Nord-West)

Schon lange geisterte der „Studentenweg“ am Jungturm in meinem Gehirn herum. Schluss mit geistern, hin und los. Leider mit Nachwirkungen einer Erkältung. Schon krass, welcher Unterschied in Summe sich ergibt, ob man fit ist und die Route kennt oder etwas kränkelt und alles unbekannt ist. Am 17. konnte ich nicht alle Einzelpassagen durchgängig klettern. Die Route am Stück schien Utopie, da meine Arme sich ständig aufblähten. Aber ich wusste aus Erfahrung, an sich könnte was gehen. Dran bleiben und vor allem positiv denken!

Gesagt und getan. Heute griff ein Rädchen ins andere und es lief nahe am Optimum, bei allerbesten Bedingungen. Letztendlich gibt es nur einen Zug – im größten Überhang links blockieren (Hook links) und mit rechts auf die kleine Leiste ziehen an dem die Tour für mich scheitern kann. Eine reine Ausdauerfrage, genau dort brauche ich mit links noch genügend Kraft. Und es reichte! Yes!

Alles andere konnte ich heute sehr sicher und kontrolliert klettern. Schon überraschend im Vergleich zum letzten Besuch. Andererseits auch wieder nicht. Die geniale Linie ist insgesamt sehr athletisch und anhaltend. Viele technische Passagen reihen sich aneinander. Nicht in dem Sinne technisch, um überhaupt durch zu kommen, sondern viele kleine Details mit dem Zweck Kraft zu sparen. Steht man nicht über den Dingen kostet jedes nicht optimierte Puzzleteil soviele Körner, dass irgendwann einfach nix mehr geht. Die „Ruhepunkte“ einfach nicht mehr ausreichen, um den Pump zu verhindern oder soviel Power zu regenerieren, um die Technik sauber anzubringen. Das ist eines der Schlüsselelemente dieser Route.

Eine wunderschöne Norm 8-. Dem laut Kletterführer „dankbar für den Grad“ kann ich in dem Sinne zustimmmen, dass es keine wirklich harten Züge gibt. Jedoch kennt man die Route nicht, ist es schon sehr harte Arbeit überhaupt erstmal hoch zu kommen, wenn es den Leistungsbereich darstellt. Pfälzer Hakenabstände und wie bereits erwähnt unglaublich viele Möglichkeiten viel zu viel Kraft in der Wand zu lassen.

Heute habe ich mir das Seil über den „Kirschnerweg“ nach oben befördert. Das ist deutlich angenehmer als das E1/E2 Abenteuer „Fritz-Mann-Weg“. Viele klettern diesen (glaubt man der Abnutzung) wohl bis zum 2. Ring. Das ist recht gediegen. Richtig los geht es erst danach. 4m luftige Rechtsquerung, Sicherung einhängen an einem alten Schlaghaken und einem guten Cam. Nun 3m in einer Art Rissverschneidung nach oben – die Schlüsselstelle der Route und nicht einfach. Nerven beruhigen, ganz ordentlichen Cam legen und wieder 3m nach links zurück queren. Bomben-Cam legen und nochmal sportlich fordernd über die Wulst aussteigen. Meine Herren, Pfalz klassisch 4! Ich bin froh nicht ganz unerfahren in diesem Metier zu sein, da muss man schon ruhig bleiben. Absolut nix für Neulinge. Weite Abflüge möglich. Wieder einmal die Frage, muss das denn sein? Wieso nicht einfach noch einen Ring in die Querung, der im Zweifel die Gesundheit wahrt? In der jetzigen Situation wird nur der Absturz verhindert. Mich nervt das und deswegen klettert es kaum jemand obwohl es wirklich eine schöne Sache ist. Vom Seilzug im Vorstieg ganz zu schweigen, den ein solcher Ring deutlich verringern würde. Autos fahren mit Airbags, Aufprallschutz, Sicherheitsgurten und was weis ich aber hier wird schön 1911 gespielt….wenigstens mit Cams….dafür ohne multiple Schlaghaken….jedoch wieder mit modernder Ausrüstung….witzig, oder? Also werte traditionelle Herren, entweder Hanfseil, Hammer und Bergstiefel raus und richtig klassisch oder eben vernünftige, die Gesundheit schützende Ringe setzen und zeitgemäß klettern – alles andere ist doch Schmarrn, oder? Keinen Spurfahrassistent, Rückkamera oder Airbag, aber einen ordentlichen Sicherheitsgurt mit sinnvollen Straffungspunkten!

* Fritz-Mann-Weg 4 onsight (solo-vorstieg) klassisch, moralische Querung + Crux
*** Studentenweg 8- rotpunkt (solo-toprope) geniale Linie, ausdauernd, techn. Einzelstellen